Früher habe ich Linsen gehasst. Da dachte ich bei Linsen an eine breiige braune Suppe – eine andere Variante kannte ich nicht. Vielleicht hätte ich als Kind auch noch keine roten Linsen gemocht und mit Sicherheit noch nicht mein absolutes Linsenrezept (Details unten). Und vermutlich wäre es mir damals egal gewesen, dass Linsen unseren Körper stärker und schöner machen können. Aber jetzt bin ich kein Kind mehr – und feiere Linsen und ihre Leistung total ab.
Basic-Facts über Linsen
Linsen sind Hülsenfrüchte, sie werden fast auf der ganzen Welt angebaut. Am besten gedeihen sie in warmen und trockenem Klima, deshalb stammen rote Linsen vor allem aus der Türkei und aus Indien. Es gibt aber auch Gegenden in Deutschland, zum Beispiel in Hessen und Süddeutschland, in denen Linsen wachsen. Die Pflanzen gelten als „anspruchslos“, was ich irgendwie eine nette Umschreibung finde.
Außer roten Linsen gibt es Tellerlinsen (die klassischen braunen – die für die Suppe), Beluga-Linsen, gelbe Linsen und noch einige mehr. Wichtig dabei: Je kleiner die Linse, desto stärker der Geschmack. Denn die typischen Aromastoffe sitzen in der Schale und kleine Linsen haben einen größeren Schalenanteil. Was wir kaufen, sind die Samen der Linsenpflanze – sie sollten kühl und trocken gelagert werden, dann halten sie sich wirklich lange.
Was macht Linsen so gesund?
Wie alle Hülsenfrüchte haben Linsen einen großen Proteinanteil: zwischen 25 und 30 Prozent. Dass Proteine wichtig sind, haben wir vermutlich alle schon mal gehört, ich gehe hier nur kurz auf die Details ein. Nur mit genügend Proteinen als Baustoff können sich Muskeln aufbauen (was die hohe Proteinshake-Dichte im Fitnessstudio erklärt) und nur durch Proteine können sich die Zellen unseres Körpers regelmäßig erneuern.
Das passiert zum Beispiel täglich in der Darmschleimhaut, aber auch monatlich an der Hautoberfläche. Deshalb ist eine ausreichende Proteinaufnahme auch sehr wichtig für eine gesunde Haut – und für ein straffes Bindegewebe. Denn auch das dort enthaltende Kollagen kann nur mit genügend Protein gebildet werden. Erfahrungsgemäß überzeuge ich spätestens an dieser Stelle alle Frauen, doch mal ein paar Linsen zu probieren.
Wie sollten wir Linsen kombinieren?
Natürlich in erster Linie so, wie sie uns am besten schmecken. Aber: Wenn wir besonders viel von ihnen profitieren wollen, kommt es auf die biologische Wertigkeit an. Diese gibt an, wie viel Gramm Körpereiweiß tatsächlich aus 100 Gramm eines Lebensmittels aufgebaut werden können.
Die Höhe hängt davon ab, wie viele und welche der essentiellen Aminosäuren in dieser Zutat enthalten sind. Fehlt eine essentielle Aminosäure, kann man sie ergänzen, wenn man gleichzeitig ein Lebensmittel isst, das diese Aminosäure enthält. Klingt vielleicht kompliziert – ich finde es total faszinierend. Kurzfazit: Linsen und Reis ergänzen sich hervorragend. Passt doch auch gut zusammen, oder?
Was Linsen noch enthalten
Der Vollständigkeit halber: Rote Linsen enthalten außer Proteinen noch viele Ballaststoffe (die unter anderem den Magen-Darm-Trakt stärken, länger satt machen und den Blutzuckerspiegel stabil halten) und viele Mineralstoffe – vor allem Kalium, Magnesium, Eisen, Zink, Kupfer und Mangan.
Großartige Rezepte mit Linsen:
- Das versprochene Lieblingsrezept: Spicy Linsen von Minimalist Baker. Ich habe erst jetzt entdeckt, dass im Rezept grüne Linsen benutzt werden, bei mir sind es immer rote. Und man muss nicht alle Gewürze haben, sondern kann improvisieren – Hauptsache, die Schärfe stimmt.
- Wir haben gelernt: Reis und Linsen ergänzen sich hervorragend. Zum Beispiel in diesem Rezept nach Tiny Spoon.
- Außerdem lege ich euch diese hübsche Rainbow-Buddha-Bowl mit vielen tollen Dingen ans Herz. (Auch hier ist unter anderem Reis drin. Zufall?)