Kakao macht wach, wach, wach! Und auch ein bisschen glücklich

Machen wir einen kurzen Test. Woran denkst du, wenn du „Kakao“ hörst (und dich möglichst nicht von dem Bild dieses Beitrags beeinflussen lässt)? Ich wette: Viele Menschen sehen dieses hellbraune Pulver aus einer bunten Packung vor sich. Oder diese kleinen Glasflaschen, die es früher in der Schulpause gab, vielleicht auch einen Becher heiße Schokolade mit Sahne – je nach Temperatur möglicherweise auch eine Eisschokolade. Wette gewonnen?

In meinen Augen gibt es bei Kakao eines der größten Missverständnisse im Foodbereich. Denn irgendwann wurde der Begriff zu einem Synonym für ein Produkt – ein Produkt, das im Normalfall voller Zusätze, Zucker und Aromastoffe steckt. Dabei ist Kakao ursprünglich ein Lebensmittel, das nur die Grundlage für die bekannten Getränke und Instantpulver bildet. Und zwar ein ziemlich großartiges.

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Was ist Kakao überhaupt?

Alle Kakaoprodukte beginnen mit Kakaobohnen – das sind die Samen des Kakaobaums, der in Mittel-und Südamerika, Westafrika, Indien und Südostasien angebaut wird. Die Früchte des Baums tragen im Innern die weißlichen Bohnen, die nach der Ernte fermentiert werden. Dabei ändert sich die Farbe hin zu dem bekannten braunen Ton – außerdem entwickeln sich die Aromastoffe. Danach werden die Bohnen getrocknet und normalerweise direkt in die Verkaufsländer transportiert, da werden die Bohnen in den meisten Fällen geröstet, aufgebrochen und zu Kakaomasse gemahlen.

Während der Verarbeitung wird die Kakaobutter aus der Bohne herausgepresst – und zwar in unterschiedlichem Maße. Deshalb steht auf Kakaopulver (dem echten, nicht dem Instantzeug) meistens der Hinweis „stark entölt“ oder „schwach entölt“. Stark entölter Kakao enthält weniger als 20 Prozent Kakaobutter, er wird oft zum Backen benutzt. Bei schwach entöltem Kakao ist mehr enthalten – in Industriekakaopulver sind es oft nur noch acht Prozent.

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Was unterscheidet Rohkakao von Instant-Kakaopulver?

Wenn es um den „echten“ Kakao geht, dann habe ich lange von „Rohkakao“ gesprochen. Um klar zu machen, dass es nicht um das hellbraune Pulver aus dem Supermarkt geht. Dabei war das keine ganz richtige Formulierung. Denn das dunkle, echte Kakaopulver ist normalerweise geröstet – und damit nicht mehr „roh“.

Wirklich rohen Kakao bekommen wir zum Beispiel durch ganze Kakaobohnen oder Kakaonibs, die es mittlerweile in vielen Bioläden und Drogerien gibt (und die großartig im Müsli schmecken). Aber das nur der Vollständigkeit halber, wer kein strenger Rohkost-Fan ist, bekommt mit dem Pulver eine gute Ladung Kakao ab.

Bei dem Instantpulver, das sich so praktisch leicht in kalter Milch auflöst und manchmal diese schönen kleinen Klümpchen bildet, die man herauslöffeln kann und die am allerbesten schmecken (ja, das habe ich als Kind auch sehr gern gemacht), handelt es sich etwas völlig anders. Zwar ist hier auch Kakao enthalten, zusätzlich aber Zucker, meistens Aromastoffe, oft sind Vitamine und Spurenelemente zugesetzt. Wie immer: Ich sag das nicht, um es zu verurteilen – nur der Vollständigkeit halber.

Was macht Kakao so gesund?

Kakao in der echten Form wurde erstmals von den Maya angebaut, er galt damals sogar auch als Zahlungsmittel und wird deshalb gern „Gold der Maya“ genannt. Schon das zeigt, wie großartig die Bohnen sind.

Kakaobohnen enthalten viele wichtige Stoffe für uns:

  • Unter anderem Kupfer, ein Spurenelement, das antioxidativ wirkt (was das bedeutet, habe ich bei den Möhren erklärt), das Immunsystem stärkt und am Eisenstoffwechsel beteiligt ist.
  • Durch Kakao bekommen wir außerdem viel Magnesium: Würden wir 100 Gramm reinen Kakao aufnehmen (was selten passiert), bekommen wir 415 Milligramm, was ungefähr den Tagesbedarf decken sollte.
  • Kakao liefert auch noch das Spurenelement Nickel, das wichtig für die Erhaltung der Proteinstruktur und den Stoffwechsel bestimmter Hormone ist.
  • Und Zink, den Mineralstoff, der uns schön macht. Denn Zink ist extrem wichtig für Haut, Haare und Nägel.
  • Das Allerbeste: Wir nehmen mit Kakao auch noch Dopamin und Serotonin auf, beides Stoffe, die man als Glücklichmacher kennt.
  • Es sind auch noch einige sekundäre Pflanzenstoffe enthalten, die unter anderem den Blutdruck senken.
  • Und: Kakao macht WACH. Denn er enthält Theobromin, das ähnlich stimulierend wie Koffein wirkt. Noch ein Grund, warum Kakaonibs in keinem Frühstück fehlen sollten.

Das nur als kurzen Einblick – denn angeblich enthält Kakao etwa 300 verschiedene Substanzen. Die kann ich hier nicht alle aufzählen. Aber ich glaube, die Botschaft ist klar: Kakao steckt voll großartiger Dinge.

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Wie viel Kakaopower steckt in Schokolade?

Wenn wir jetzt eine Tafel Alpenvollmilchschokolade aus dem Supermarkt kaufen: Macht die dann auch schön, wachn und glücklich? Es geht so. Bei der Produktion wird Kakao oft sehr hoch erhitzt, was einigen Inhaltsstoffen schaden kann, außerdem ist der Schokoladentafel natürlich viel Fett und Zucker zugesetzt. Grundsätzlich gilt: Je höher der Kakaoanteil in der Schokolade, desto mehr Kakaopower landet in unserem Körper. Dunkle Schokoladen kommen oft auf über 70 Prozent – sind also eine ganz gute Wahl.

Großartige Rezepte mit Kakao:

2 Gedanken zu “Kakao macht wach, wach, wach! Und auch ein bisschen glücklich

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