Manchmal passieren komische Dinge, wenn man sich lange genug mit einem Thema beschäftigt – zum Beispiel mit Lebensmitteln. Ich habe gerade ein totales Verlangen nach rohen Paprika. Und so lange ich mich zurückerinnere, hatte ich das noch nie.
Während ich diesen Beitrag schreibe, bin ich im Urlaub. In meinem Lieblingshotel, in das es mich jedes Jahr zieht, weil ich meinem Körper hier einfach so viel Gutes tue. Ganz viel frische Luft, ganz viel Sport und Bewegung, ganz viel Sonne, ganz viel gutes Essen. Jetzt ist mir plötzlich aufgefallen: Paprika esse ich hier nur gekocht, gedünstet, gebraten oder sonstwie erhitzt. Es gibt jeden Abend einen riesigen Berg Salat mit frischem Gemüse (teilweise aus dem eigenen Hotelgarten – wirklich großartig), nur Paprika sind nicht dabei.
Seit mir das aufgefallen ist, will ich sie unbedingt. Und da ich sowieso schon einen Beitrag über Paprika vorbereitet habe (tatsächlich purer Zufall), veröffentliche ich ihn jetzt. Um mich zumindest inhaltlich mit diesem Gemüse zu beschäftigen – und um euch zu sagen: Esst es, wann immer ihr könnt.
Welche Formen von Paprika gibt es?
Vermutlich haben wir alle ein genaues Bild vor Augen, wenn wir an Paprika denken (und es entspricht vermutlich genau den Fotos, die ich für diesen Beitrag gemacht habe). Dabei gibt es ganz viele verschiedene Formen. Sie alle sind die Früchte eines Nachtschattengewächses, das den offiziellen Namen Capsicum annuum (bedeutet: Spanischer Pfeffer) trägt. Manche von ihnen sind klein und scharf (denn auch Peperoni oder Cayenne sind Paprika-Arten), andere eher groß und mild – und eben so, wie wir sie alle vor Augen haben. Dann heißen sie: Gemüsepaprika.
Ursprünglich stammt die Pflanze aus Süd- und Mittelamerika, mittlerweile wächst sie fast weltweit und auch in Deutschland: Also: Am besten regional kaufen, so oft es geht. Paprika hat hier von Juni bis September Saison, die Hauptmonate sind Juli und August.
Was macht Paprika gesund?
Natürlich ist Paprika gut für uns, keine Frage – sonst müssen wir nicht darüber reden. Und zwar aus diesen Gründen:
- Vitamin C. Paprika enthält ganz viel Vitamin C. Und das stärkt unter anderem die Immunabwehr, sorgt für den erfolgreichen Kampf gegen freie Radikale, die unserem Körper grundsätzlich schaden, und stärkt unser Bindegewebe. Wie viel Vitamin C welche Paprika enthalten, das erkläre ich weiter unten.
- Beta-Carotin. Ich habe das Gefühl, ich rede in allen Beiträgen wirklich oft über Beta-Carotin – aber es ist einfach extrem wichtig. Und es ist nicht nur in Möhren enthalten, sondern eigentlich in allen orange-roten Obst- und Gemüsesorten. Deshalb auch in Paprika – und zwar besonders viel in der roten Variante. Beta-Carotin wirkt im Körper antioxidativ und kämpft so auch gegen freie Radikale. Es sorgt insgesamt dafür, dass wir gesünder und stärker sind.
- Außerdem dabei: Die Vitamine A, E, B1, B2 und B6, dazu Kalium, Magnesium und Calcium – alles auf eigene Art wichtig für den Körper.
Paprika: Rot, gelb oder grün?
Kennt ihr diese Gläser mit Rohkost-Sticks, die es oft auf Party-Buffets gibt? Dort gehen – meiner Beobachtung nach – immer zuerst die Möhren weg. Dann die roten Paprika, vielleicht auch die gelben. Sind grüne dabei, bleiben sie bis zum Schluss. Bis jemand wirklich hungrig ist und keine andere Wahl hat.
Vielleicht liegt es daran, dass grüne Paprika noch nicht so süß sind – sie sind nämlich noch nicht so reif wie die gelben oder roten. Paprika ist erst grün, wird dann gelb und dann rot. Dabei wird sie süßer im Geschmack, außerdem steigt ihr Vitamin-C-Gehalt. Je reifer, desto mehr Vitamin C. Und: Je roter, desto mehr Beta-Carotin.
Vielleicht haben wir einfach dieses Wissen in uns, wenn wir automatisch zu den roten Paprika-Sticks greifen. Da ist einfach mehr für uns drin. Allerdings: In grünen Paprika ist noch viel Chlorophyll enthalten – ein Pflanzenstoff, der als gesunderhaltend gilt. Heißt also: Paprika sind in allen Farben gut für uns. Wenn auch aus unterschiedlichen Gründen.
Sind rohe Paprika gesünder?
Ich habe meine Lust auf rohe Paprika auf die Informationen geschoben, die mittlerweile automatisch durch meinen Kopf jagen. Paprika = Vitamin C. Vitamin C = hitzeempfindlich. Rohe Paprika = mehr Vitamin C. Mehr Vitamin C = besser. Stimmt so weit auch. Aber wie so oft in der Ernährung: So einfach ist es nicht.
Denn beim Beta-Carotin ist es anders: Durch Dünsten, Erhitzen und die Zubereitung mit Fett erhöht sich die Verfügbarkeit für unseren Körper – wir können also mehr davon aufnehmen. Es ist unsere Entscheidung: Mehr Vitamin C oder mehr Beta-Carotin. Im Idealfall wechseln wir einfach immer ab (und kombinieren rohe Paprika mit ein bisschen Fett, zum Beispiel Olivenöl). Fest steht: Paprika sind immer gut, in jeder Form.
Großartige Rezepte mit Paprika:
- Wenn ihr Paprika mit Zucchini kombinieren wollt (gute Idee!), dann wären diese Zucchininudeln mit nussiger Paprika-Tomaten-Soße von „Minzgrün“ einen Versuch wert.
- Vielleicht habt ihr mittlerweile gemerkt, dass ich großer Pesto-Fan bin. Deshalb gibt es jetzt ein Rezept für Paprika-Pesto von den „Rohkostlingen“.
- Und natürlich ein Klassiker: Gefüllte Paprika. Die müssen nicht immer mit Hackfleisch sein, eine ziemlich gute Version sind die gefüllten Paprika mit Quinoa aus dem Blog „Erbsenprinzessal“.