Leinsamen: Heilsam für den Darm, praktisch als Ei-Ersatz

Leinsamen: Gesund und gut für die Verdauung.

Reden wir über Leinsamen. Und ich weiß, dass dieser Satz eher nach Reformhaus-Vortrag im Kurort klingt statt nach Happy-Hipster-Healthfood. Tun wir es trotzdem – denn eigentlich haben Leinsamen längst den Sprung von der ersten in die zweite Kategorie geschafft. Vielleicht lest ihr ab und zu englische Blogs und wundert euch, was ein Flax Egg ist? Ich verrate vorab: Mit Eiern hat das nichts zu tun. Nur mit Leinsamen und Hipster-Healthfood.

Was sind Leinsamen überhaupt?

Meinem großartigen Ernährungs-Brockhaus zufolge handelt es sich um „Samen des Ölleins“. Das wiederum ist eine Kulturpflanze, die es schon seit Jahrtausenden gibt und die vor allem in Kanada, Argentinien, Ungarn und Indien angebaut wird. Die Leinsamen werden geerntet, wenn sie sich braun färben (in diesem ganz speziellen Farbton, den wir alle vor Augen haben) – und dann werden sie weiterarbeitet, um uns Gutes zu tun.

Leinsamen: Gesund und gut für die Verdauung.

Was macht Leinsamen gesund?

Ich finde ja, man sieht Leinsamen schon an, dass sie gesund sind. Und das völlig zurecht! Denn…

  • Leinsamen enthalten viele Vitamine, vor allem Vitamin E und Biotin. Ich habe es schon so oft geschrieben, mache es aber noch einmal: Biotin gilt als Beauty-Vitamin, da es Haut, Haare und Nägel stärkt. Vitamin E hat unter anderem antioxidative Wirkung und bekämpft so Freie Radikale, die in unserem Körper das Erbgut angreifen, Krankheiten beschleunigen und anderen Unfug anrichten.
  • Außerdem bestehen Leinsamen zu 40% aus Fett. Und wer hier aufgepasst hat, weiß schon, dass Vitamin E fettlöslich ist – das enthaltene Fett sorgt dafür, dass wir das Vitamin besonders gut aufnehmen können. Außerdem handelt es sich natürlich um „gutes Fett“, das zum Beispiel Energie liefert und den Hormonhaushalt ins Gleichgewicht bringt.
  • Leinsamen enthalten außerdem viele Ballast- und Schleimstoffe. Und die sorgen dafür, dass Leinsamen häufig bei Magen- und Darmbeschwerden eingesetzt werden. Denn in Kombination mit Wasser quellen Leinsamen im Darm auf und können so als mildes Abführmittel dienen. Denn durch ihre schleimige Konsistenz befördern sie den gesamten Darminhalt sanft weiter und schließlich hinaus. Dafür ist es aber wirklich wichtig, dass wir genug trinken – sonst könnte eher der gegenteilige Effekt eintreten.

Leinsamen: Gesund und gut für die Verdauung.

Leinsamen: Ganz oder geschrotet?

Die eben beschriebene Wirkung im Darm tritt am besten ein, wenn man Leinsamen geschrotet zu sich nimmt. Denn die ganzen Samen, die eine sehr glatte Oberfläche haben, rutschen teilweise unbehelligt durch den Darm. Durch die geschrotete Form bekommen sie die Fähigkeit, Wasser aufzunehmen und zu quellen.

Man kann Leinsamen direkt geschrotet kaufen (diese Version seht ihr auf den Fotos), dann sind sie aber nicht besonders lange haltbar, weil sie durch das enthaltene Öl relativ schnell ranzig werden. Außerdem gibt es Kritiker, die behaupten, viel Gutes aus den Leinsamen wäre dann nicht mehr enthalten.

Ihr könnt auch ganze Leinsamen kaufen (die ziemlich lange haltbar sind) und sie einfach kurz vor der Zubereitung schroten. Das funktioniert in einem Standmixer, man kann es wohl auch in der Gewürzmühle machen oder die Basic-Variante nehmen, die ich meistens wähle – auch wenn sie etwas mühsam ist: Ich zerstoße die Leinsamen in einem Mörser, bis sie aufgebrochen sind. Dafür am besten nicht zu viele Leinsamen auf einmal nehmen, in kleinen Portionen (bis zu einem Esslöffel) funktioniert es besser.

(Aber da ich gerade die anderen Varianten nochmal gegoogelt habe, werde ich es demnächst wohl auch mal im Mixer testen…)

Leinsamen: Gesund und gut für die Verdauung.

Leinsamen als Ei-Ersatz

Ich habe schon übers Flax Egg gesprochen, jetzt kommt die Auflösung für alle, die keine Ahnung haben, wovon ich rede. Leinsamen kann auch als Ei-Ersatz verwendet werden, wenn man vegan backen möchte. Häufig ist in englischen Rezepten auf einschlägigen Blogs einfach von einem Flax Egg die Rede.

Gemeint ist: Etwa einen Esslöffel Leinsamen (frisch geschrotet) mit drei Esslöffeln warmen Wasser verrühren und ein paar Minuten ziehen lassen, bis das Ganze eine etwas schleimige Konsistenz hat. Es gibt unzählige Anleitungen im Internet, aber meiner Meinung nach ist das alles, was man wissen muss.

Großartige Rezepte mit Leinsamen

Und: Ihr könnt – wie besprochen – in eigentlich jedem Backrezept das Ei durch die Leinsamen-Wasser-Mischung ersetzen. Wäre doch mal einen Versuch wert.

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