Mit Datteln süßen: Gesünder als Zucker?

Mit Datteln süßen: Die bessere Wahl

Es gab diesen Moment in meiner Ausbildung zur Ernährungsberaterin, als ich spontan verzweifelte. Mein Dozent sagte: „Für den Körper ist Zucker einfach Zucker – ganz egal, wie du ihn aufnimmst.“ Ich feierte mich in dieser Zeit sehr dafür ab, nur mit Honig, Ahornsirup oder Datteln zu süßen und war entsprechend schockiert. Sind Datteln etwa doch nicht gesünder als Zucker? Können wir es dann gleich lassen mit all den Alternativen?

In der Zwischenzeit habe ich verstanden, was mein Dozent meinte – und ich lasse weiterhin den weißen Industriezucker weg, wann immer ich kann. Ob Datteln die bessere Wahl sind und was sie für gute Eigenschaften mitbringen: Schauen wir es uns an.

Mit Datteln süßen: Die bessere Wahl

Wo und wie wachsen Datteln?

Das, was wir meistens im Supermarkt kaufen (und ihr auf den Bildern seht), sind die getrockneten Früchte der Dattelpalme. Sie wächst in heißen und trockenen Gegenden rund um den Persischen Golf – und dort gilt sie als wichtiger Energielieferant.

In der Wüste gehen sie teilweise als Grundnahrungsmittel durch, weil sie fast 300 Kilokalorien pro 100 Gramm mitbringen und so ein super Snack sind, wenn man nicht viel bei sich hat. Wir merken also schon: Datteln sind nicht gerade ein Diätprodukt, aber dazu später mehr.

Was macht Datteln gesund?

Datteln sind Früchte – also müssen sie auch positive Folgen im Körper haben. Und zwar eine ganze Menge:

  • Sie sind reich an Ballaststoffen, machen also lange satt und halten den Blutzuckerspiegel stabil.
  • Datteln liefern verschiedene B-Vitamine, außerdem Vitamin A und in der frischen Variante Vitamin C – das übersteht aber die Trocknung nicht.
  • Außerdem sind Magnesium, Kalzium und Kalium dabei. Mit mehr als 650 Milligramm pro 100 Gramm zählen Datteln mit zu den besten Kaliumlieferanten unter den Früchten. Und Kalium ist unter anderem sehr wichtig für den Wasserhaushalt im Körper.
  • Datteln enthalten darüber hinaus die Aminosäure Tryptophan, die auch in Kakao steckt. Sie kann im Körper in Serotonin (macht glücklich) und Melatonin (das „Schlafhormon“) umgewandelt werden.
Mit Datteln süßen: Die bessere Wahl

Sind Datteln gesünder als Industriezucker?

Das klingt alles gut – aber wie ist das jetzt mit dem Zucker? Zunächst einmal müssen wir uns klar machen, dass Früchte durch Trocknen bis zu 80 Prozent ihrer Flüssigkeit verlieren. Übrig bleiben Ballaststoffe und Kohlenhydrate. Und diese Kohlenhydrate sind zum Großteil Zuckermoleküle. Getrocknete Datteln bestehen zu rund 70 Prozent aus Zucker – das ist eine ganze Menge.

Allerdings (und so selbstverständlich es klingt): Industriezucker besteht zu 100 Prozent aus Zucker. 30 Prozent sparen wir sozusagen schon mal ein. Außerdem bringen Datteln die eben aufgezählten Benefits mit, der weiße Kristallzucker hat überhaupt keine positiven Nebeneffekte.

Wie schnell gehen Datteln ins Blut?

Wie hoch der sogenannte glykämische Index ist, darüber gehen die Meinungen etwas auseinander. In den meisten Tabellen sind Datteln dick und rot markiert, weil sie den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen lassen – nach Meinung sehr vieler Ernährungswissenschaftler aber eben nicht ganz so schnell wie klassischer Zucker.

Vielleicht muss man die Wirkung mal selbst testen. Ich persönlich habe herausgefunden, dass mich klassischer Zucker ziemlich verrückt macht: Ich kann nur ganz schwer aufhören, die gezuckerten Dinge zu essen (die süchtigmachende Wirkung ist einfach nicht wegzudiskutieren), außerdem kommt bei extrem viel Zucker Herzklopfen dazu, ganz lange bleibt ein unangenehmes Gefühl zurück. Irgendwie fühle ich mich einfach fies – und ich bin überzeugt davon, dass es nicht nur Kopfsache ist, sonst würde es vielen anderen Menschen nicht genauso gehen.

Mit Datteln süßen: Die bessere Wahl

Können wir so viele Datteln essen, wie wir wollen?

Bei alternativen Süßungsmitteln wie Datteln ist das ganz anders. Aber wir sollten uns natürlich auch nicht vormachen, dass Datteln in großen Mengen deshalb unproblematisch sind. Denn am Ende des Tages bestehen sie auch aus Zuckermolekülen, da hatte mein Dozent schon recht. Und die braucht unser Körper zwar, um leistungsfähig zu sein – aber auch nicht unendlich viele.

Wer grundsätzlich etwas darüber erfahren will, wie Zucker (und Zuckerverzicht) im Körper wirken, den verweise ich an dieser Stelle zu „Projekt: Gesund leben“ von Hanah Frey, die mit ihren Angeboten und Büchern zu Zuckerfreiheit wahnsinnig gute Arbeit macht. Kurz gesagt: Haut, Herz, Darm und das allgemeine Wohlgefühl profitieren, wenn wir Zucker weglassen – außerdem werden wir mit der Zeit weniger abhängig und unsere Geschmacksnerven entwöhnen sich. Wenn wir aber von morgens bis abends Dinge mit alternativen Süßungsmitteln essen, wird das schwerer. Also auch bei Datteln und Co.: auf die Menge achten.

Wie kann man mit Datteln süßen?

Der einfachste Weg, um Datteln als Süßungsmittel zu verwenden, sind die getrockneten Früchte selbst. Sie lassen sich zum Beispiel wunderbar für selbstgemachten Nutella-Ersatz verwenden (das Mini-Rezept gibt’s in meinen Instagram-Highlights) oder in Energyballs (ein Rezept findet ihr in diesem Beitrag zu gesunden Snacks).

Außerdem gibt es (meistens in Bio-Läden) Dattelsüße zu kaufen, die eine ähnliche Konsistenz wie Kristallzucker hat und zu 100 Prozent aus gemahlenen Datteln entsteht. Alternativ dazu können wir auch Dattelsirup benutzen. Ich persönlich verwende lieber die getrockneten Datteln selbst, weil wir dann einen Überblick behalten, wie viele es sind – das weiß man bei gemahlenem Pulver oder Sirup aus der Flasche schließlich nie. Außerdem kann es immer sein, dass bei der Verarbeitung noch gute Inhaltsstoffe verloren gehen.

Mit Datteln süßen: Die bessere Wahl

Großartige Rezepte mit Datteln

Zwei Verwendungsmöglichkeiten habe ich euch schon verraten, hier kommen drei weitere Dattel-Highlights:

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