Was das Schwerste an diesem „Kuchen“ ist? Ihn zu erklären. Denn Kuchen steht hier in Anführungszeichen, weil sich unter diesem Begriff die meisten Menschen etwas Anderes vorstellen. Fluffiger Teig, vielleicht mit Füllung oder Glasur, in jedem Fall im Ofen gebacken. Bei diesem Cashew-Raw-Cake ist das anders. Er ist kompakt, er kommt ins Eis statt aufs Blech, er schmeckt anders als Omas Blechkuchen – aber er ist (in meinen Augen) wirklich großartig, einfach gemacht und hat durch die Zutaten ein paar tolle Benefits für unseren Körper.
Was ist ein Raw Cake eigentlich?
Der klassischen Übersetzung zufolge handelt es sich um einen rohen Kuchen. Es stecken nur Dinge drin, die nicht gebacken werden müssen und die sozusagen „gesund“ sind. Hier ist natürlich die Frage, was man unter dieser Definition versteht. Vor langer Zeit war ich mal auf einem Workshop, bei dem ein Raw Cake gemacht wurde und eine Teilnehmerin fragte am Ende: „Und davon kann man jetzt essen, so viel man will – und es macht gar nicht dick?“ Nein, leider nicht.
Denn natürlich hat dieser Cake eine Menge Kalorien. Natürlich enthält er auch Süßungsmittel, die wir nicht im Überfluss aufnehmen sollten. Aber: Es stecken echte Lebensmittel drin, gute Zutaten, mit denen unser Körper etwas anfangen kann, eben nicht nur die klassisch „leeren“ Kalorien oder Kohlenhydrate. Was genau gut daran ist, gucken wir uns kurz an, bevor es ans Rezept geht.

Was macht den Raw Cake gesund?
Bei diesem Rezept besteht der Boden aus Walnüssen, Datteln und Kokosöl. Über Walnüsse haben wir bereits im entsprechenden Text lange gesprochen und warum Datteln eine gute Alternative zu klassischem Industriezucker sind, habe ich hier ausführlich erklärt – das sparen wir uns an dieser Stelle.
Die zweite Schicht bilden größtenteils Cashewnüsse, die viele ungesättigte Fettsäuren mitbringen, außerdem eine Menge B-Vitamine und Tryptophan, über das ich bereits im Beitrag über Kakao geschrieben habe.
Oben drauf kommen vor allem gefrorene Himbeeren, die in vielerlei Hinsicht einfach super sind. Unter anderem liefern sie viele Antioxidantien, die freie Radikale im Körper bekämpfen (und die schwächen das Immunsystem, lassen Gehirn und Haut schneller altern und haben insgesamt keine besonders guten Ruf).
Insgesamt stecken in diesem Cashew-Raw-Cake also viele gute Dinge – und das macht ihn zu einer gesünderen Alternative zu einem klassischen Kuchen aus Weizenmehl, Zucker und Butter.

Rezept für den Cashew-Raw-Cake
Wie schon gesagt: Die Zubereitung ist wirklich easy. Für mich das perfekte Einstiegsrezept, wenn man sich an diese Art von Kuchen herantrauen will (und fast das einzige, das ich selbst kann).
Zutaten:
Boden:
- 1 Tasse Walnüsse
- 1 Tasse entsteinte Datteln
- 1 TL Kokosöl
Cashewcreme:
- 1,5 Tassen Cashews (bestenfalls vorher vier Stunden eingeweicht)
- 1-2 EL Kokosöl
- 2-3 TL Honig
- Geriebene Schale und Saft einer Zitrone
- ½ TL Vanille
- 1 Prise Salz
Himbeercreme:
- 2 Tassen gefrorene Himbeeren
- 1 EL Kokosöl
- 1 TL Honig

Raw Cake – die Zubereitung
- Zunächst die Cashews einweichen und eine flache Auflaufform mit Backpapier auslegen oder gut einfetten. Falls nötig: Das Kokosöl schmelzen lassen (zum Beispiel in einem Wasserbad), bis es flüssig ist.
- Für den Boden Walnüsse und Datteln grob hacken und dann in einem Standmixer oder mit einem guten Pürierstab zerkleinern, bis eine halbwegs homogene Masse entstanden ist. Diese in der Auflaufform zu einem flachen Boden formen.
- Für die Cashewcreme die Nüsse, das Öl, den Honig, Zitrone, Vanille und Salz ebenfalls mit Standmixer oder Pürierstab zu einer cremigen Menge verarbeiten – dann auf den Boden streichen.
- Zuletzt die Himbeercreme: Dafür kommt wieder der Mixer zum Einsatz, der die Beeren gemeinsam mit Kokosöl und Honig zur Masse für die oberste Schicht verrührt. Die streichen wir auf die Cashewcreme.
- Ist alles fertig, muss der Cake für mehrere Stunden ins Eisfach. Meist werden zwei bis acht angegeben, man kann es auch einfach über Nacht machen. Bevor der Kuchen auf den Tisch kommt, sollte er etwa eine halbe Stunde vorher aus dem Eis geholt werden und diese Zeit im Kühlschrank verbringen.
- Wer mag, toppt das Ganze noch – zum Beispiel mit Kakaonibs, Schokoraspeln oder Kokosflocken.

Klingt gar nicht so kompliziert, oder? Probiert es doch gern mal aus und lasst es euch schmecken – ich hoffe, ihr seid genauso begeistert wie ich. Und zwar jedes Mal aufs Neue.
Zum Schluss verlinke ich auch noch den zweiten Raw Cake, der es in mein Repertoire geschafft hat und zu meinen absoluten Lieblingen gehört: Es ist ein Kokos-Joghurt-Cheesecake (nur ohne Käse) von Minimalist Baker. Auch absolut empfehlenswert.