Olivenöl: Wieso wir (dieses) Fett dringend brauchen

Früher konnte ich es nie verstehen, wenn sich Menschen für Olivenöl begeisterten. Für Fett, ernsthaft? Und warum ausgerechnet Olivenöl? Es gibt doch billigere. Heute liebe ich Olivenöl. Am liebsten pur, mit richtig gutem Brot zum dippen – die perfekte Vorspeise oder Beilage. Woher der Sinneswandel kam, weiß ich nicht. Aber vielleicht hat es geholfen, ein paar Fakten zu kennen. Denn gutes Olivenöl schmeckt nicht nur gut. Es tut auch gut.

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Wie entsteht Olivenöl?

Was ich wirklich beeindruckend finde: Echte Olivenbäume, die den Ausgangspunkt fürs Öl bilden, wurden angeblich schon im dritten Jahrtausend vor Christus angebaut. Und sie können über 1000 Jahre alt werden. Wahnsinn, oder? Für die Herstellung des Öls werden die Früchte geerntet und gepresst – und dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Wer wirklich gutes Öl (mit all seinen Benefits) haben möchte, sollte darauf achten, dass das Öl kaltgepresst wurde. Dann handelt es sich um einen rein mechanischen Vorgang, bei dem die Oliven nicht erhitzt werden und ihre Nährstoffe verlieren. Es ist allerdings billiger, die Oliven maschinell und unter Hitze zu verarbeiten, weshalb das kaltgepresste Öl immer etwas teurer.

Woran erkennt man gutes Olivenöl?

Vermutlich ist diese Information allgemein bekannt, aber der Vollständigkeit halber: Es gibt verschiedene Qualitätsklassen – und gutes Olivenöl wird mit dem Zusatz „extra nativ“ oder „extra vergine“ verkauft. Das bedeutet, dass die kritischen Temperaturgrenzen nicht überschritten und das Öl nicht raffiniert wurde (wobei es mit diversen Verfahren und Substanzen behandelt wird). Dieses Label tragen aber mittlerweile extrem viele Öle, auch im Discounter.

Abgesehen davon gibt es auf den ersten Blick aber keine Möglichkeit, wirklich gutes Öl zu erkennen. Oft sagt der Preis tatsächlich etwas über die Qualität aus, ansonsten hilft oft: einfach mal probieren. Oder einen Olivenöl-Händler des Vertrauens finden, der etwas über Herkunft und Produktion erzählen kann.

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Warum ist Olivenöl so gesund?

Reden wir kurz allgemein über Fett – also im Sinne des Nährstoffs. Neben Kohlenhydraten und Proteinen stellt Fett den dritten Makronährstoff dar, schon das sollte zeigen, wie wichtig es ist, Fett nicht zu verteufeln. Denn:

  • Fette sind wichtige Energielieferanten: Wenn sie in den Zellen abgebaut werden, entsteht etwa doppelt so viel Energie wie beim Abbau von Kohlenhydraten.
  • Außerdem unterstützen Fette im Körper das Immunsystem und verschiedene Stoffwechselprozesse.
  • Sie sind wichtig für die Aufnahme fettlöslicher Vitamine (weshalb man zum Beispiel Möhren immer mit etwas Fett essen sollte).
  • Olivenöl enthält zwei Arten von Antioxidantien, von denen wir nie genug haben können (Erklärungen dazu gibt es auch bei den Möhren).
  • Und: Es wurden auch schon Zusammenhänge zwischen einem Mangel an essentiellen Fetten und Depressionen beobachtet.

Das heißt aber nicht, dass wir alle täglich frittieren sollten, um psychisch stabil zu bleiben. Natürlich kommt es auch auf die Art des Fetts an. Beim Frittieren sind es Transfette und die haben leider nur negative Wirkungen: Sie werden vom Körper nicht als Schadstoffe erkannt und in die Zellen eingebaut – können dort aber nicht so schöne Dinge anrichten wie gesunde Fette, sondern sie fördern Entzündungen und erhöhen das Risiko für diverse Krankheiten. Also: Lieber natürliche und möglichst wenig verarbeitete Fette verwenden – womit wir wieder beim Olivenöl wären.

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Wie lagert und verwendet man Olivenöl richtig?

Alle Öle sollten dunkel gelagert werden. Das erklärt, warum sie meistens in dunklen Flaschen verkauft werden (außer in Läden, in denen man Öl selbst als Geschenk abfüllt. Klassische Glasflaschen sehen zwar schicker aus, sollten aber an dieser Stelle nochmal überdacht werden.) Außerdem hält sich Olivenöl am besten, wenn es an einem kühlen Ort aufbewahrt wird – manchmal wird sogar der Kühlschrank empfohlen, was ich aber nicht mache.

Man kann Olivenöl super für Salatdressings verwenden (oder wie gesagt einfach pur mit Brot essen). Es ist auch super zum Dünsten, Schmoren und Backen geeignet – und mit Einschränkungen zum Braten. Ob Öl dafür geeignet ist, hängt von dem sogenannten Rauchpunkt ab, bei Olivenöl gibt hier leider keinen einheitlichen Richtwert. Während oft von 180 Grad die Rede ist (was schon ziemlich heiß wäre), gilt bei einigen kaltgepressten Olivenölen eine Temperatur von 130 Grad als Obergrenze. Überschreiten wir diesen Rauchpunkt, können Transfette und im Rauch krebserregende Stoffe entstehen. Wer eine wirklich hohe Hitze in der Pfanne erzeugen will, sollte also besser auf Alternativen umsteigen, bei eher niedriger Temperatur ist Olivenöl eine gute Wahl.

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Großartige Rezepte mit Olivenöl:

Schwierig – schließlich kann man Olivenöl ungefähr immer und mit allem verwenden. Hier trotzdem ein paar Tipps:

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