Buchweizen ist gesund, also gibt es heute Buchweizen! Ich weiß, das klingt nicht besonders einladend und wenn man die Körner im Kochtopf beobachtet, wie sie etwas an Farbe verlieren und kurzzeitig so aussehen, als würde alles eine schleimige Angelegenheit – dann könnte ich mir vorstellen, dass sich manche Menschen heimlich Nudeln wünschen.
Aber: Die Körner sind superlecker (und bei der richtigen Zubereitung überhaupt nicht schleimig). Wir können sie von morgens bis abends essen, Müsli mit ihnen machen, Pfannkuchen backen, Salate mixen – und natürlich tun wir unserem Körper damit immer etwas Gutes. Und zwar so richtig.
Was ist Buchweizen? Ein Getreide?
Kurz zur Grundlage: Buchweizen ist ein sogenanntes Knöterichgewächs, das vor allem in Asien und warmen Gegenden Europas wächst. Nach der Ernte wird die äußere Schale der Samen entfernt – und zum Vorschein kommen die kleinen, gesunden Körner, die später in unserer Küche landen.
Obwohl es so klingt: Buchweizen ist KEIN Weizen. Die beiden sind nicht einmal miteinander verwandt. Buchweizen ist nämlich auch KEIN Getreide. Es gilt als getreideähnlich oder auch als Pseudo-Getreide (genau wie Quinoa und Amaranth). Wer auf Weizen verzichtet, sollte also um Buchweizen keinen Bogen machen. Ganz im Gegenteil.
Warum ist Buchweizen gesund?
Wo fangen wir da an? Buchweizen gilt der Fachliteratur zufolge als „ernährungsphysiologisch sehr hochwertig“, was bedeutet: Es sind viele wichtige Nährstoffe für uns drin.
Unter anderem enthält Buchweizen:
- Verschiedene essentielle Aminosäuren, die unser Körper zur Bildung von Protein braucht (und das wichtig für die Muskeln ist).
- Verschiedene B-Vitamine, unter anderem ganz viel Vitamin B1. Das ist unter anderem wichtig für unser Herz, all unsere Nerven und unsere Muskeln (schon wieder die Muskeln!).
- Außerdem ist der Wert von Vitamin B6 beachtlich. Das spielt eine zentrale Rolle im Stoffwechsel von Aminosäuren und Proteinen (wie praktisch, dass wir gerade über beides sprachen). Ein Mangel kann unter anderem zu Wachstumsstörungen, Hautveränderungen und Durchfall führen.
- Durch das enthaltene Inositol wird der Blutzuckerspiegel stabil gehalten.
- Der sekundäre Pflanzenstoff Rutin beugt Bluthochdruck und Arteriosklerose (also der Ablagerung von Stoffen in den Blutgefäßen) vor.
- Buchweizen liefert uns auch Biotin, das „Schönheits-Vitamin“.
- Und wo wir gerade von Schönheit sprechen: Gekeimter Buchweizen enthält das Coenzym Q10, das wir vor allem aus der Werbung für Anti-Aging-Mittel kennen. Hier bekommen wir es direkt mitgeliefert – ganz ohne teure Creme.
- Außerdem ist Buchweizen glutenfrei. Für Menschen, die an Zöliake leiden (das sind etwa ein Prozent der Bevölkerung) ist er eine super Alternative. Für alle anderen gibt es eigentlich keinen Grund, bewusst auf Gluten zu verzichten – aber wenn sie aus diesem Drang heraus zu Buchweizen greifen, habe ich nichts dagegen.
Wie können wir Buchweizen essen?
Ich mag ihn am liebsten gekocht und dann als Salat, in der Pfanne mit Gemüse gebraten oder als Beilage (statt Reis oder einem anderen Getreide) serviert. Bei meiner Recherche habe ich eben gelesen, dass man die Körner vor dem Kochen anrösten kann, damit ihr nussiger Geschmack verstärkt wird – klingt gut.
Wer Buchweizen einfach nur kochen will, wäscht ihn heiß ab, gibt ihn mit reichlich Wasser in einen Topf, lässt ihn kurz aufkochen und dann bei kleiner bis mittlerer Hitze etwa acht Minuten köcheln. Am Ende noch das überschüssige Wasser abgießen. (Es gibt diverse Zubereitungsmethoden, diese hat sich bei mir bewährt.)
Buchweizen können auch geröstet im Müsli gegessen (Rezept folgt unten) oder roh verzehrt werden – wenn sie vorher gekeimt sind. Ich habe das bislang noch nie ausprobiert, nehme es mir aber jetzt vor. Wie das funktioniert (mit oder ohne Keimglas), erfahrt ihr in der ausführlichen Anleitung von „iss mehr roh“.
Bei mir steht auch immer eine Packung Buchweizenmehl im Schrank – allerdings können wir nicht einfach in jedem Rezept Weizenmehl durch die Buchweizenmehl ersetzen. Durch das fehlende Gluten („Klebereiweiß“) verändert sich die Konsistenz. Aber es gibt online genügend Rezepte, die auf Buchweizenmehl ausgerichtet sind – zwei Zeilen weiter unten findet ihr zum Beispiel einen großartigen Pfannkuchenteig.
Großartige Rezepte mit Buchweizen
- Wie versprochen: Diesen Teig für Crêpes mit Buchweizenmehl (in meinen Augen eher Pfannkuchen) habe ich schon super oft gemacht. Geht schnell, lässt sich mit allem belegen, schmeckt gut. Das Rezept stammt von Minimalist Baker.
- Dieses Buchweizen-Granola will ich unbedingt mal testen, das Rezept findet ihr bei „Mehr Power auf Dauer“.
- Und wie gesagt könnt ihr Buchweizen super als Salat essen, zum Beispiel in dieser wunderschönen Variante mit Avocado und frischen Kräutern von „Eat this“. Lasst es euch schmecken!